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Unsere Geschichte

...vorsicht, langer Text :-)

Es begann im Jahre 1953, als Herbert Mattner sich im Alter von 14 Jahren entschloss, eine Ausbildung zum Tischler (Schreiner) zu durchlaufen. Es dauerte einige Zeit, einen geeigneten Ausbildungsplatz zu finden, doch schließlich hatte Herbert Mattner Glück und durfte bei einem in Jever ansässigen Tischlermeister seine Lehre beginnen.

Sein Lehrherr brachte Herbert jedoch nicht nur bei, wie er mit Beitel, Säge und Hobel umzugehen hatte. Zu jener Zeit waren es gerade Tischler, die sich durch die Herstellung von Särgen im Bestattungsgeschäft etablierten und so einem weiteren Berufszweig nachgingen. Hier wurde Herberts Wunsch geboren, sich ausnahmslos in diese Branche einzubringen.

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Nach seiner Ausbildung und nachfolgenden acht Gesellenjahren machte Herbert Mattner 1964 seine Prüfung zum Tischlermeister. Auch als Meister blieb er noch weitere fünf Jahre in dem Unternehmen, um sich dann zum 1. Mai 1971 selbstständig zu machen.

 

Er verließ seinen ehemaligen Lehrherrn und mietete sich ein Haus in Jever, in dem er sowohl als Tischler als auch als Bestatter tätig wurde. Seine Frau Sieglinde, der Herbert 1964 das Ja-Wort gegeben hatte und mit der er bis heute glücklich verheiratet ist, brachte sich vom ersten Tag an mit ins Unternehmen ein. Sie kümmerte sich um organisatorische und administrative Aufgaben, wobei ihr ihre kaufmännischen Kenntnisse, die sie in ihrer Ausbildung zur Schneidermeisterin errungen hat, sehr geholfen haben. Der Grundstein für eine erfolgreiche Zukunft war gelegt.

 

Ein Überführungswagen, wie er heute in der Branche genutzt wird, kam für Herbert in den ersten Jahren nicht in Frage. Er wollte sich nicht gleich zu Beginn seiner Selbstständigkeit in Schulden stürzen. Diesem Vorsatz, nur dann etwas anzuschaffen, wenn das Geld dafür vorhanden ist, sind Herbert und Sieglinde bis heute treu geblieben.

 

Herbert ließ sich eine Anhängerkupplung an seinen Pkw montieren und kaufte einen Überführungsanhänger. Mit diesem Gespann ging er nun zwischen 1971 und 1973 seinen Aufgaben als Bestatter nach.

 

Das Geschäft lief so gut an, dass Herbert seine Tätigkeit als Tischlermeister mehr und mehr in den Hintergrund stellen musste. Er nahm nur noch kleinere Aufträge an, die ihm und seiner Frau ein gesundes finanzielles Polster garantierten. Sieglinde, die nebenbei als Schneidermeisterin arbeitete, tat ihr Übriges dazu.

 

Herberts kleine Werkstatt im Hinterhof diente in erster Linie der Fertigung von Särgen. Doch auch das änderte sich bald. Die Auftragslage in der Bestatterbranche nahm Herbert zeitlich immer mehr in Anspruch, sodass er im Laufe der Zeit dazu überging, Sargrohlinge einzukaufen, die er dann in seiner Werkstatt fertigstellte. An dieser Vorgehensweise hat sich übrigens bis heute nichts geändert.

1973 konnten Herbert und Sieglinde sich endlich den ersten Überführungswagen leisten. Ein umgebauter Opel, der ihnen bis 1983 treue Dienste leistete.

 

Das Unternehmen wuchs weiter und 1976 konnten Herbert und Sieglinde es sich leisten, das Haus in der Großen Wasserpfortstraße 9 zu kaufen. Endlich im eigenen Heim, konnten sie sich mehr auf notwendige Umbaumaßnahmen konzentrieren, um Büro und Privatbereich voneinander zu trennen und die oberen Etagen auszubauen. Diese Arbeiten nahmen zehn Jahre in Anspruch. 1986 kauften sie das Haus Große Wasserpfortstraße 11 dazu, um endlich die Streitigkeiten um die "Gebietsansprüche" auf dem gemeinsamen Hof der beiden Häuser beizulegen.

 

Durch die stetig steigende Auftragslage nahmen natürlich auch die Arbeiten im Büro zu. Während Herbert unterwegs war, musste Sieglinde Behördengänge erledigen, Termine absprechen, Telefonate beantworten, Schreib- und sonstige Büroarbeiten erledigen und Rechnungen tippen. Zu der Zeit mit einer mechanischen und später elektrischen Schreibmaschine ein mühseliges Unterfangen. Das sollte sich 1988 ändern: ein Computer wurde angeschafft.

 

Anders als heute, spielten Dienstleistungen auf dem PC-Sektor eher eine untergeordnete Rolle. Bei den damaligen enormen Gewinnspannen war es wichtiger, das Produkt an den Mann oder die Frau zu bringen, als dem Kunden beim Umgang mit der neuen Technologie behilflich zu sein. Herbert und Sieglinde ging es nicht anders. Ihnen blieb nichts anderes übrig, als sich mühsam mit dem neuen System vertraut zu machen, oft bis tief in die Nacht hinein.

 

Aber der Aufwand hat sich gelohnt: nach der entsprechenden Einarbeitungszeit war das Bestattungshaus Mattner im Landkreis Friesland als einziges in der Lage, in direkter Zusammenarbeit mit Angehörigen Trauerkarten/-briefe, Dankkarten und Traueranzeigen mit Symbolen und Bildern am PC zu entwerfen und auch auszudrucken! So weiß Herbert Mattner heute noch zu berichten, dass Ende der 80er Jahre erstmalig das Symbol der geknickten Rose auf Karten und in Anzeigen auftauchte.

 

Was heute selbstverständlich ist, war damals eine kleine Revolution in der Bestatterbranche.

Getreu nach dem Motto "Stagnation ist Rückschritt" arbeiteten Herbert und Sieglinde Mattner kontinuierlich hart an dem guten Ruf des Unternehmens. Mit Erfolg! Zu zweit war die Arbeit nicht mehr zu schaffen.

 

1991 stieg Herberts und Sieglindes Tochter Katrin mit ins Geschäft ein. Anfangs entlastete sie in erster Linie ihre Mutter, indem sie ihr viel Arbeit im Büro und bei den Behördengängen abnahm. Ab ca. 2001 hat sie ihren Aufgabenbereich erweitert und ist auch mit ihrem Vater rausgefahren. Weitere sieben Jahre später hat sie dann mit ihrem Vater eine GbR gegründet, um schließlich zum 1. Januar 2010 das Geschäft als Alleininhaberin zu übernehmen. Herbert und Sieglinde konnten endlich in ihren wohlverdienten Ruhestand eintreten, was sie aber nicht davon abhält, auch heute noch das Geschäftstelefon zu bedienen oder sich um Angehörige oder Ratsuchende zu kümmern.

 

Um endgültig Privates vom Geschäftlichen zu trennen, hat Katrin im Jahre 2005 das Haus Wittmunder Straße 1, direkt neben dem Friedhof, gekauft und alles bis auf das Büro dorthin ausgelagert. Herbert hat sich dabei um die notwendigen Umbaumaßnahmen gekümmert. Neben der Werkstatt und dem Lager stehen dort drei klimatisierte Aufbahrungsräume sowie Aufenthaltsräume für Gruppen bis 12 Personen zur Verfügung. Wieder ein wichtiger Schritt für die Zukunft.

 

Natürlich konnte Katrin das Geschäft nicht alleine führen, aber das musste sie auch nicht. Ihr Sohn Nico, der letztendlich in diesem Bestattungshaus aufgewachsen ist, machte von 2006 bis 2009 eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft und steht seitdem seiner Mutter tatkräftig zur Seite. Beide führen nun das Geschäft ihrer (Groß-)Eltern weiter und sorgen heute wie damals dafür, dass Angehörige und Trauernde sich im Bestattungshaus Mattner verstanden und geborgen fühlen. Seriosität, Einfühlungsvermögen, Diskretion und Herzlichkeit bilden die Säulen eines Unternehmens, auf das Herbert und Sieglinde, aber auch ihre Tochter und ihr Enkelsohn, mit Stolz und Zufriedenheit blicken.

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